Beispiel: KanzlerInnen, Kanzlerkandidaten
Für Gegner sind KanzlerInnen und Kanzlerkandidaten nichtssagend:
Gegner über Kurt Georg Kiesinger:
"Häuptling Silberzunge"
Gegner über Helmut Schmidt:
"Schmidt Schnauze"
"seine unkontrollierte, über die Maßlosigkeit bis zur Rüpelhaftigkeit gehende Ausdrucksweise" Franz Josef Strauß CSU 1977
„Friedenschwätzer“ Franz Josef Strauß CSU
Gegner über Helmut Kohl :
Herbert Wehner SPD ab 1975:
„Jemand, der keinen geraden Satz sprechen kann“.
„Düffeldoffel“ - „Ihr Versuch, Herr Kohl, Souveränität durch Herumwerfen von Schaumbonbons gemischt mit Köteln vorzutäuschen, ist rührend.“ - „weitschweifige Ungenauigkeit“ 1978
"sehr hohl, Herr Kohl" - „Ihnen fällt auch nichts ein außer Ihrem Namen“ 1975 - „Hohlraum oder Kohlraum?“ 1979
"Kohl versucht eine Rolle zu spielen, die er nicht darstellen kann. Er müßte viel nüchtener, sachlicher sprechen. Er müßte das Pathos vermeiden, aber er tut es nicht. Und wenn er aggressiv wird - wenn er zum Beispiel die SPD nazistischer Methoden bezichtigt -, dann nimmt man ihm das nicht ab." Martin Bangemann FDP 1976
„Unglaubwürdigkeit, Widersprüchlichkeit und phrasenhafte Unverbindlichkeit“. Wolfgang Clement SPD 1984
„… ein Kanzler, der geschickte Personalpolitik mit majestätischer Belanglosigkeit und der Attraktivität des Durchschnittlichen verbindet“. Peter Glotz SPD
"Helmut zeigte, daß seine Stärke die Verkündung einfacher Wahrheiten ist, die intellektuelle Snobs für Allgemeinplätze halten." Winfried Hasselmann CDU 1985
„nur Sprechblasen“ -„Der Mann ruft mich an, ich höre blubblubblub. Dann ist das Gespräch schon zu Ende.“ Franz Josef Strauß CSU 1986
"Die gepflegte Handhabung der deutschen Sprache im Sinne hoher Ansprüche ist Helmut Kohls Stärke nicht." Kurt Biedenkopf CDU 1986
„Kanzler der Sprechblasen“. - „Die Null-Lösung in der Außenpolitik“. Horst Ehmke SPD 1985
„wortreiche Untätigkeit“ Jochen Vogel SPD 1985
„… Ausflucht in die wabernde Unverbindlichkeit eines Nebels, worin die drängenden kantenscharfen politischen Fragen unserer Zeit verschwimmen.“ Willfried Penner SPD 1985
"Aus Kohl spricht mitleidlose soziale Kälte, die sich hinter einem Schwall von sülzig-dröhnenden Phrasen verbirgt." H.-J. Vogel SPD 1986
„Ihre ständigen gebetsmühlenhaften Wiederholungen“. - „Immer wieder die gleichen Polemiken, Plattitüden und Peinlichkeiten.“ Däubler-Gmelin SPD
„Alles Kohl!“
„Durchschnittskohl“
„Palaver ersetzt den Diskurs, große Worte die Argumente“.
„Wäre er doch bei seinem Kohl geblieben: dem nichtssagenden Wortreichtum nebulöser Weitschweifigkeit, der Unverbindlichkeit des Sowohl-als-auch“ 1986
Kohl „hat eine Phraseologie, die das Niveau der Bildzeitung einholt.“
„… das plätschert so dahin … Mainz, wie es dichtet, singt und lacht“.
„Nichtigkeiten aneinandergereiht, nicht einmal Stilblüten“.
„ständige gebetsmühlenhafte Wiederholungen“.
„kehrtwendiger Mit-Ohne-Wortschatz“.
„Conferencier-Geschwafel“
„Sprachliches Schaumgebäck“
„Kohl ist die Spitze eines Schaumberges“
„Schaumgebirge“
„Die Kunst im Schaumteppich wieder festen Grund zu finden.“
„Optimismus-Geblubber“
„wolkige Suada“
„Sprüchemacher“
„Griff in die Sprüchekiste der Profis“
„große Reden schwingen“
„große Worte machen“
„süßer Brei“
„Wortbrei“
„Breikünstler“
„salbungsvoll“
"bräsig"
„wachsweich“
„Kaugummiformulierungen“
„Politik der schönen Worte“
„lyrische Lobrederei“
„ein mit Phraseologie verziertes inhaltliches Nichts“
„nichtssagende Redseligkeit“
„große Klappe, keine Lösungen“
„wattierte Präsidialrhetorik“
„Wanderprediger“
„Ausdruck eines diffusen Populismus“
Gegner über Johannes Rau SPD:
„Wischiwaschi-Mann“, 1985 Heiner Geißler CDU
Die SPD wird einen Wischiwaschi-Wahlkampf machen, "konturlos und Rau ist sozusagen der personifizierte Ausdruck dieser Wischiwaschi-Strategie." Heiner Geißler CDU 1985
Johannes Rau SPD steht für eine "Politik der Unentschiedenheit" in allen wichtigen Fragen des Landes. Rau ist der "Prototyp des modernen Besprechers: Zu allem was sagen und auf nichts sich festlegen". Norbert Blüm CDU 1989
Gegner über Hans-Jochen Vogel SPD:
„Die SPD betreibt eine typische Wischiwaschi-Politik, und Hans-Jochen Vogel ist der Parteivorsitzender zwischen Wischi und Waschi.“ Heiner Geißler CDU
Gegner über Rudolf Scharping SPD:
„Herr Scharping ist der Kandidat zwischen Wischi und Waschi“ Heiner Geißler CDU 1994
„Lirum, larum, Löffelstiel“. Andrea Nahles SPD 1995
Gegner über Gerhard Schröder SPD:
Die Union muss endlich ihre „Weinerlichkeit“ beenden und die „forsche Verbal-Akrobatik des Möchtegernkanzlers Schröder aufdecken“. Friedhelm Ost CDU 1997
Wolfgang Schäuble CDU1998:
„Gerhard Schröder ist wie eine Nuß, die man öffnet und dann merkt, daß nichts drin ist.“
„Spektakel ohne Inhalte“. Genauso wird der SPD-Kandidat Schröder seinen Wahlkampf führen: „Mit Nettigkeiten, die niemandem weh tun, und Scheinwerfern, die nur blenden.“
Schröder ist ein „Mann ohne Inhalt“ mit „Null-Komma-gar-nichts an Aussage“ - „Substanz gegen Inszenierung“
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„Show-Inszenierung … Schröder hat kein Programm, er will nur an die Macht.“ Helmut Kohl 1998
„Schröder hat ein Programm der Widersprüchlichkeit, des Auslassens, des Verschleierns und des Rückschritts“ vorgelegt. - "Der ist keine Wundertüte, sondern eine ziemlich leere Hose." Theo Waigel CSU 1998
„Sozialdemokratischer Feldgottesdienst … Wer derart dick Make up aufträgt, der muß sich schon fragen lassen, was er drunter hat“. Gunda Röstel Grüne 1998
„Schröder setzt in diesem Wahlkampf auf inhaltsleere Aussagen und reine Stimmungsmache.“ - „platte Sprüche, die völlig absurd sind“. - Er greift vor allem die Grünen „unterhalb der Gürtellinie an“. Heide Rühle Grüne 1998
„Der Kandidat folgte der Maxime: über alles reden und nichts sagen“. Jürgen Trittin Grüne 1998
Schröder ist die "Ulknudel der Nation". - "Lassen Sie ab von Ihrer Mischung aus Eitelkeit und Substanzlosigkeit!" Wolfgang Schäuble CDU 1999
„Schröder ist ein Verpackungskünstler – der Inhalt hat ihn nie interessiert.“ - „Er hat zwar medienwirksam am Zaun des Kanzleramtes gerüttelt, aber als er drin war nicht gewußt, was er machen soll.“ Christian Wulff CDU-Nds 2005
„Schröders Fähigkeit, etwas zu inszenieren, ohne dass etwas dahintersteht, nötigt einem fast schon Respekt ab.“ Angela Merkel CDU 2005
Gegner über Edmund Stoiber CSU:
„Seine Wahl wäre ein Glücksfall für alle Kabarettisten. Denn kein zweiter Politiker kann nüchtern so viel Kauderwelsch reden wie Edmund Stoiber.“ Petra Pau Die Linke 2007
Gegner über Angela Merkel CDU:
langweilig, wenig inspirierend
Merkel nutzt die Sommerpause ,“um in ihrer Königsdisziplin, der Schaumschlägerei, zu punkten“. Claudia Roth Grüne 2008
"... hat man den Eindruck, dass man diese Regierungserklärung schon drei-, viermal gehört hat. ... Ich habe eigentlich erwartet, dass ... der Satz kommt: Eine gute Grundlage ist die beste Voraussetzung für eine solide Basis. ... nichts ist da vorzuweisen. Nichts! Das sind alles leere Schachteln. Da ist nichts drin. Wenn man in die Schachteln reinguckt, stellt man fest, dass da nur ein Haufen Luft drin ist." Peer Steinbruck SPD 2013
"Klartext statt Merkeleien" . Hubertus Heil SPD 2013
Gegner über Markus Söder CSU:
“Viel heiße Luft und nix dahinter.” Kathrin Schulze Grüne-Bayern 2021 (Klimaschutz)
Gegner über Merz:
unkontrolliert, unbeherrscht, Hitzkopf, zu impulsiv, reizbar, ungestüm, sprunghaft, unberechenbar, missverständlich, unklar, verwirrend, mixed messages, hat Zunge nicht im Griff, kühl, technokratisch, ohne emotionale Wärme, gefühlskalt, aneckend, harter Ton, polarisierend, laut angreifend, abgehoben, arrogant, spröde
Olaf Scholz: „Es ist doch einfach daher geredetes Zeug, was Sie da vortragen. ... Sie sind hier durch die Sache durchgetänzelt, haben nichts Konkretes gesagt. More Beef wäre wirklich sehr vernünftig gewesen.“ über Merz 2022
Gegner über Olaf Scholz SPD:
scholzen, Scholzomat, wort- und sprachlos, Fragen ausweichend, Fragen übergehend, Fragen wegredend, lässt Fragen unbeantwortet, drückt sich vor klaren Antworten, bleibt im Ungefähren, uneindeutig, nur Andeutungen, undeutlich, unklar, zu wenig konkret, zu vage, rumeiernd, umständlich, findet nicht den richtigen Ton, Kommunikation ist seine Sache nicht, Nicht-Kommunikation, Kommunikationsverweigerung,
introvertiert, zu zurückhaltend, gebremst, zu leise, Leisetreter, kleinlaut, tonlos, zu maulfaul, wortkarg, sparsam, kurz, zu knapp, flapsig, Minimalismus, trocken, spröde, dröge, dürr, farblos, bleiern, starr, steif, stur, schrullig, kauzig, eingefroren, kühl, hölzern, sperrig, monoton, stoisch, ommmm, emotionslos, nicht empathisch, entpersonalisiert, verschleiernd, beschwichtigend, unspektakulär, langweilig, einschläfernd, monoton, wolkig, indifferent, nebulös, Nebelwerfer, Ausreden, verschwurbelt, mäandernde Sätze, technokratisch, Floskeln, schmallippig, aggressives Schweigen, abwartend, defensiv, zugeknöpft, verschlossen, introvertiert, maulfaul, unnahbar, selbstzufrieden, schlumpfig, Antirhetorik, nicht erklärend, Erklärphobie, liefert Salami-Erklärungen, nur moderierend,
Friedrich Merz zu Scholz:
„Herumschwurbeln um Themen“. . "Diese Aufrufe sind nichts anderes als reine politische Rhetorik". 2024 (über Appelle zur Zusammenarbeit)
„infantile Sprache“ P. Amthor CDU („Wumms“)
„Bazooka- und Doppelwumms-Rhetorik“ Kretschmann Grüne
»Er ist ein politischer Hütchenspieler«. - »Bei allem Respekt für Olaf Scholz aber das ist politisches Blabla. Er tut ja so, als sei er gestern erst in die Politik eingestiegen, ein bisschen Zeitung gelesen hat und jetzt erst feststellt, was die Linke für eine Partei ist. … Das ist Wählertäuschung!« - „Scholz quatscht die Leute voll, damit sie einsteigen, ihm also die Stimme geben. Und dann werden sie abgezockt, indem es eine linke Republik gibt mit einer Zusammenarbeit mit der Linkspartei..« Paul Ziemiak CDU
Bundestagsdebatte zum Ukrainekrieg 2022:
Friedrich Merz: „Sie reden jetzt mehr als sonst, aber Sie sagen nichts!“ über Scholz
Olaf Scholz: „Es ist doch einfach daher geredetes Zeug, was Sie da vortragen. ... Sie sind hier durch die Sache durchgetänzelt, haben nichts Konkretes gesagt. More Beef wäre wirklich sehr vernünftig gewesen.“ über Merz
"Der Kanzler ist sprachlos. Ein Ausfall. Die Leute sehnen sich doch beinahe nach der Geschwätzigkeit von Angela Merkel zurück." Michel Friedman CDU 2023
Scholz regiert mit "verbissenem Schweigen, statt die Menschen zu überzeugen". Joschka Fischer Grüne 2024
"Der Bundeskanzler ist die schweigendste Instanz des Landes. Er steht und sitzt und sagt immer nichts. ... Er erklärt nichts, er sagt nichts." Markus Söder CSU 2024
"Kommunikativ eine Wüste" Maximilian Mumm SPD-Rh-Pf 2024
"dramatisch schlechte Kommunikation" Anton Hofreiter Grüne 2024
»Man erreicht ihn nicht, weil er ein krasser Rechthaber ist«. - »Nach drei Jahren stelle ich fest, dass er geradezu autistische Züge hat, sowohl was seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären.« Marie-Agnes Strack-Zimmermann FDP 2024 - Dazu Kevin Kühnert SPD: »Wer keine Argumente mehr hat, der würdigt den politischen Mitbewerber verbal herab. Bei Frau Strack-Zimmermann ist es längst zur Methode geworden, andere Meinungen unter Zuhilfenahme von Kraftausdrücken anzugreifen. ... Ihre respektlose Psychologisierung des Bundeskanzlers bildet hierbei nur die Spitze des Eisberges.« - »Das ist eine verbale Entgleisung, die ich absolut unanständig finde. Wenn Frau Strack-Zimmermann Anstand hat, entschuldigt sie sich beim Bundeskanzler.« Lars Klingbeil SPD - "ich bin allerdings einfach verärgert und enttäuscht darüber, dass der Bundeskanzler nicht kommuniziert. Er hat trotz der dramatischen Lage nie ernsthaft mit Fachleuten - weder aus der Wissenschaft noch aus dem Bundestag - eine wirkliche Diskussion zugelassen. Das ist bedauerlich und das ist nicht gut für unser Land." - Zu Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: "Der redet immer nur, wenn der Tannenbaum hinter ihm leuchtet, um dann allen zu sagen, wie toll Weihnachten ist." Dabei gibt es viele schwierige Themen, über die die Politik sprechen sollte. Marie-Agnes Strack-Zimmermann FDP 2024
Axel Schmidt SPD: "Olaf Scholz wirkt leider zu oft zu defensiv, und er wird auch nicht richtig in Szene gesetzt, obwohl es dafür ein eigenes Amt in der Regierung gibt." - Es braucht: „Bessere Auftritte vom Kanzler und auch mal ein Schuss Selbstkritik.“ - „Klarere Kante gegen die Union“, die das Land schlechtredet. Zwar versucht der Kanzler gegenzusteuern. „Aber seine Worte bleiben leider nicht so hängen.“
Dazu Olaf Scholz:
„Ich bin wahrscheinlich der Regierungschef in Deutschland, der am meisten kommuniziert“. Olaf Scholz 2023
Den Norddeutschen wird nachgesagt, sie seien dröge. "Doch das ist eine glatte Lüge - wir denken nur vor dem Sprechen nach, und wenn es sein muss, den ganzen Tag." 2024
Gegner über Robert Habeck:
Mann der Worte, wolkig, unbestimmt, kommt von Hundertste ins Tausendste